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Die Stadt Waidhofen an der Ybbs im Niederösterreichischen Mostviertel ist Ausgangspunkt der Ybbstalbahn. Von hier an stets dem klaren Wasser der Ybbs flußaufwärts folgend, begleiten wir die Schmalspurzüge durch das Tal hinauf bis zur Sommerfrische Lunz am See. Dort ist seit 1988 Endstation, da sich die ÖBB von der weiter nach Kienberg-Gaming führenden Strecke trennten. Auch wenn seit 1995 primär die Triebwagen der Reihe 5090 zum Einsatz kamen, so wurden doch immer noch einzelne Züge mit den Lokomotiven der Reihe 2095 bespannt. Bei meinen ersten Besuchen war freilich von den Triebwagen noch nichts zu sehen, 2095 waren allgegenwärtig und dank eines damals sehr dichten Fahrplanes bei vielen Gelegenheiten abzulichten.
Von all der Herrlichkeit ist freilich nichts geblieben. Wenn es nach den Plänen der Landesregierung geht, wird künftig nur noch ein Reststück auf dem Stadtgebiet von Waidhofen an der Ybbs als „Stadtbahn Waidhofen” fahren. Auf der weiteren Bahntrasse soll ein Radweg errichtet werden, von dem sich die Bürgermeister des Tales ein touristischisches Wunder erhoffen. Vom Rückgang des bisherigen Radtourismus seit Einstellung des Fahrbetriebes auf der Bahn wollen sie offenbar nichts wissen, auch wenn es bekannt ist, dass sich Bahn und Radtourismus bis dato bestens ergänzt und voneinander profitiert haben. Mit welchem Geld die Gemeinden den künftigen Radweg erhalten wollen, haben sie auch noch nicht verraten. Die Trasse führt über zahlreiche aufwendig zu erhaltende Brücken und abschnittsweise durch steinschlag- und vermurungsgefährdetes Terrain. Letzteres wurde ja bekanntlich zum Anlass genommen, den Betrieb stillschweigend aufzugeben.
Die Ybbstalbahn nimmt am Bahnhofsvorplatz von Waidhofen an der Ybbs ihren Ausgang. 5090 017-4 ist soeben aus Lunz am See angekommen und einige Schüler versuchen an diesem verregneten Nachmittag möglichst rasch trockenen Fußes zu ihren Anschlusszügen zu kommen.
Foto: 23. Juni 2000, Waidhofen an der Ybbs, Digitalfoto Nikon Coolpix990Als ich der Ybbstalbahn an einem schneereichen Wintertag im Jahr 1991 einen Besuch abstattete, waren die Diesellok-Oldtimer der Reihe 2091 noch nicht aus dem Betriebsalltag wegzudenken. Auch war das Ensemble der Zugförderung noch in seinem ursprünglichen Zustand anzutreffen.
Foto: 30. Jänner 1991, Waidhofen an der Ybbs, Scan vom Kleinbild-NegativEin Dutzend Jahre später werden die Zugförderungen „Traktion” genannt. Die Triebwagen und neuen Bauwerke bieten nun Fahrgästen und Personal zeitgemäßen Fahrkomfort und Arbeitsbedingungen, nur die Signaltafel scheint alle Zeiten überdauert zu haben.
Foto: 12. Oktober 2003, Waidhofen an der Ybbs, Digitalfoto Nikon Coolpix990Auch wenn die Ybbstalbahn, so wie die anderen Schmalspurbahnen der ÖBB ständig auf deren roter Liste geführt ist, darf man sich hin und wieder über kleine Verbesserungen freuen. So wurde in den 90ern in Waidhofen ein zweiter Schmalspurbahnsteig errichtet.
Foto: 2. Juli 2000, Waidhofen an der Ybbs, Digitalfoto Nikon Coolpix9902095 008-5 hat sich mit ihrem Zug auf den Weg nach Lunz am Seee gemacht. Nach kurzer Fahrt über den Bahnhofsvorplatz wird sie gleich auf die Gleise der Rudolfsbahn treffen und diese für einige hundert Meter begleiten.
Foto: 12. Oktober 2003, Waidhofen an der Ybbs, Digitalfoto Nikon Coolpix990Noch in Waidhofen quert der Zug das größte Brückenbauwerk der Ybbstalbahn. Vom impossanten Schwarzbachviadukt eröffnet sich den Reisenden eine besonders schöne Panoramaansicht der Stadt mit ihren zahlreichen Türmen.
Foto: 21. November 1992, Waidhofen an der Ybbs, Scan vom DiaEine andere Perspektive des Schwarzbachviaduktes ergibt sich von einem Spazierweg am Rand des Waidhofener Schillerparks. 2095 10-1 wird in wenigen Augenblicken die gleichnamige Haltestelle erreicht haben.
Foto: 24. Oktober 1993, Waidhofen an der Ybbs, Scan vom DiaDer Lokalbahnhof von Waidhofen wurde als stadtnahe Station für die Ybbstalbahn errichtet. Heute ist er auch die Heimat des Club 598, der hier die Dampflok Yv.2 hinterstellt hat. Eine 2095 ist mit dem „Schafkäs”-Zug und Fahrradwagen in Richtung Lunz unterwegs.
Foto: 1. August 2002, Waidhofen an der Ybbs Lokalbahn, Digitalfoto Nikon Coolpix990Zwischen Waidhofen und Gstadt befinden sich mehrere Haltestellen, die primär dem Nahverkehr dienen, so auch die Station Kreilhof. Das zum Zeitpunkt der Aufnahme noch neue und doch malerische Wartehäuschen und die mächtigen Linden vermitteln einen idyllischen Eindruck.
Foto: 24. Oktober 1993, Kreilhof, Scan vom DiaIm Herbst 1993 war die 2095 014-3 bei Gstadt mit zwei Wagen in Richtung Waidhofen unterwegs. Die Lok, die mir in diesem Jahr noch im Waldviertel begegnen sollte, trug damals noch ihr blutoranges Farbkleid ohne Bauchbinde.
Foto: 24. Oktober 1993, bei Gstadt, Scan vom DiaIm Bahnhof Gstadt zweigt die Nebenlinie nach Ybbsitz ab. 2095 010-1 muß mit ihrem nachmittäglichen Zug von Lunz noch die Kreuzung mit einem 5090 nach Ybbsitz abwarten. Sehr fotogen wirkt die sortenreine Zusammenstellung des Zuges.
Foto: 2. Juli 2000, Gstadt, Digitalfoto Nikon Coolpix990Mein einziges Streckenfoto eines Güterzuges auf der Ybbstalbahn entstand rein zufällig. Während ich nach einem geeigneten Fotostandort f�r das nächste Bild suchte, tauchte unerwartet der Güterzug aus der Gegenrichtung auf, so dass keine Zeit mehr blieb, den Standort zu wechseln. So musste ich leider mit einem Nachschuss vorlieb nehmen.
Foto: 25. Oktober 1993, bei Gstadt, Scan vom DiaHeute würde ich das Bild des taleinwärts fahrenden Zuges eher von der selben Stelle aufnehmen, an der ich den Güterzug erwischte. Aber damals wollte ich vermutlich die komplette Brücke in ihrer vollen Pracht aufs Bild bekommen. Bei der Lok dürfte es sich um die 2095 014-3 handeln.
Foto: 25. Oktober 1993, bei Gstadt, Scan vom DiaEiner der größeren Orte im Ybbstal ist Opponitz. Der Bahnhof, der etwas außerhalb des Ortes gelegen ist, entspricht der auf österreichischen Schmalspurbahnen weit verbreiteten Anlage mit zweiseitig eingebundenen Nebengleisen und einem Gleisstutzen zum Ladeplatz.
Foto: 25. Oktober 1993, Opponitz, Scan vom DiaNach dem Bahnhof Opponitz wird noch einmal die Ybbs gequert, dann verschwindet der Zug im einzigen Tunnel der Ybbstalbahn. Diese Aufnahme entstand selbstverständlich unter Verwendung eines Teleobjektives vom anderen Ende der Tunnelröhre. Wie allerdings ersichtlich, hatte ich die Tücken langer Brennweiten damals noch nicht so im Griff.
Foto: 21. November 1992, Opponitz, Scan vom DiaAn einem nasskalten Oktobertag hat 2095 014-3 mit ihren beiden „Blunzenwagerl” auf dem Weg nach Waidhofen in der Station Kleinhollenstein Halt gemacht. Diese dürfte ihr Ladegleis erst kurz zuvor verloren haben, denn das abgebaute Gleismaterial ist noch auf dem Ladeplatz gelegen.
Foto: 25. Oktober 1993, Kleinhollenstein, Scan vom DiaDa man aus der Mehrheit meiner Bilder der Ybbstalbahn schließen könnte, dass das Mostviertel in einer permanenten Schlechtwetterzone läge, hier der Gegenbeweis: Während meine Begleiter schon ungeduldig auf den Abmarsch zu einer Bergwanderung warten, nutze ich noch schnell die seltene Gelegenheit, den 5090 009-1 bei strahlendem Sonnenschein in Großhollenstein abzulichten.
Foto: 1. Juli 2000, Großhollenstein, Digitalfoto Nikon Coolpix990Am einem Samstag Vormittag begegnete mir im Bahnhof Großhollenstein diese Dreifachtraktion mit Triebwagen der Reihe 5090 auf der Rückreise von Lunz. Diese Konstellation dürfte wohl aus Umlaufgründen entstanden sein, denn die Zahl der Fahrgäste machte sie bestimmt nicht notwendig.
Foto: 13. Juni 1998, Großhollenstein, Scan vom Kleinbild-NegativWieder einmal endete ein Wanderwochenende im Mostviertel bei strömendem Regen. Vor der Heimfahrt konnte ich aber noch den 5090 017-4 mit einer Besonderheit der Ybbstalbahn abbilden, den Signalnachahmern auf den Stellwerken.
Foto: 23. Juni 2000, Großhollenstein, Digitalfoto Nikon Coolpix990Der Jubiläumszug des Club 598 mit der namensgebenden Lokomotive, der ehemaligen ÖBB 598.02, nun wieder Yv.2, hat in Großhollenstein einen längeren Halt zum wasserfassen eingelegt. Die markante Bergkirche von Hollenstein an der Ybbs ist ein weithin sichtbares Wahrzeichen des Ortes.
Foto: 12. Oktober 2003, Großhollenstein, Digitalfoto Nikon Coolpix990Der folgende Streckenabschnitt führt bis Göstling durch einen nur spärlich besiedelten Abschnitt des Ybbstales, der für die Bahn kein nennenswertes Fahrgastaufkommen mehr bereit hält. Es scheint nicht unpassend, dass es hier sogar eine Station Obereinöd gibt.
Foto: 25. Oktober 1993, Großhollenstein, Scan vom DiaEine 2095 nähert sich mit zwei Waggons der Halte- und Ladestelle Blamau, deren Ladegleis aber damals schon nur noch zum Abstellen ungenutzer Güterwagen in Verwendung stand. Auch das Passagieraufkommen dürfte wohl begrenzt sein.
Foto: 25. Oktober 1993, Blamau, Scan vom DiaIm Bahnhof St. Georgen am Reith, dem einzigen nennenswerten Ort zwischen Hollenstein und Göstling, hat der Sonderzug zum dreißigjährigen Jubiläum des Club 598 einen Halt eingelegt. Es ist den frühen Bemühungen dieses Vereines zu verdanken, dass heute wieder eine der originalen Ybbstalbahnmaschinen betriebsfähig zur Verfügung steht.
Foto: 12. Oktober 2003, St. Georgen am Reith, Digitalfoto Nikon Coolpix990In der Abenddämmerung nähert sich 2095 010-1 der Haltestelle Kogelsbach. Während sich in diesem Abschnitt des Ybbstales die Spuren der ersten Schneefälle gerad erst bemerkbar machten, herrschten in Lunz schon tief winterliche Verhältnisse.
Foto: 21. November 1992, Kogelsbach, Scan vom DiaSchneefall ist um diese Zeit im Ybbstal nichts Besonderes, das Mostviertel ist bekanntlich eine etwas rauere Ecke Niederösterreichs. Dieser Zug war in Richtung Waidhofen unterwegs, wo es um diese Zeit allerdings regnete.
Foto: 21. November 1992, bei Kogelsbach, Scan vom DiaMit der Tourismusgemeinde Göstling an der Ybbs trifft die Ybbstalbahn wieder auf einen größeren Ort. Vom Skitourismus auf das Hochkar konnte die Bahn allerdings nicht profitieren. Zu lange dauert die Anreise aus dem Großraum Wien, der seit Einstellung der Bergstrecke auch nur noch über Umwege mit der Region verbunden ist.
Foto: 25. Oktober 1993, Göstling an der Ybbs, Scan vom DiaZur Hochblüte der Eisenverarbeitung herrschten die Hammerherren über das Ybbstal. Zur Mitte des 19. Jahrhunderts ließ einer von ihnen zwischen Kasten und Lunz eine mit gusseisernen Heiligenfiguren geschmückte Brücke errichten, die heute zu den bemerkenswertesten Wahrzeichen des oberen Ybbstales zählt.
Foto: 25. Oktober 1993, vor Lunz, Scan vom DiaZwischen Kasten und Lunz am See schmiegt sich die Ybbs noch einmal eng an den Hang. Beim Bau der Ybbstalbahn mußte die Bahntrasse daher mühsam der Landschaft abgerungen werden, was an dieser Stelle eine eindrucksvolle Felspartie hervor brachte.
Foto: 5. Mai 2005, bei Lunz am See, Digitalfoto Nikon Canon EOS 20DSo wird im Volksmund die Ybbstalbahn genannt, wohl wegen der lokalen Molkereiprodukte, die in besseren Tagen mit der Bahn transportiert wurden. Eine Garnitur Vierachser erhielt nun einen eigenen Touristik-Anstrich und ist mit der Anschrift „Schafkäs-Express” regelmäßig hinter einer 2095 anzutreffen.
Foto: 5. Mai 2005, bei Lunz am See, Digitalfoto Nikon Canon EOS 20D2095 008-5 passiert mit ihrem Zug die erste Weiche des Bahnhofes Lunz am See. Diese Lok war auch immer wieder auf anderen Strecken anzutreffen: Begegnete ich ihr im Jänner 2000 noch im Waldviertel, so war sie 2004 als Aushilfe auf der Mariazellerbahn stationiert.
Foto: 12. Oktober 2003, Lunz am See, Digitalfoto Nikon Coolpix990Der nachmittägliche Güterzug mit Personenbeförderung von Lunz nach Waidhofen mußte einer der letzten im Netz der ÖBB gewesen sein. Während der Fahrzeit von gut 2,5 Stunden konnten junge Eisenbahnfreunde viel nützliches über den Bahnbetrieb in Erfahrung bringen, so z.B., dass es keine gute Idee ist, während einer Rangierfahrt zur Laderampe die nach außen schwenkende Türe eines Waggons zu öffnen...
Foto: 1. November 1988, Lunz am See, Scan vom Papierabzug2095 014-3 war 1993 noch mit dem alten blutorangen Anstrich ohne Bauchbinde versehen, während eines der "Blunzenwagerl" schon eine Lackierungsvariante trug, die für jede Schmalspurbahn eine individuelle Kennfarbe vorsah. Die Lok war noch im Dezember des selben Jahres wieder im Waldviertel anzutreffen.
Foto: 12. September 1993, Lunz am See, Scan vom Dia2095 008-5 und 2095 009-3 geh�ren seit vielen Jahren zum Stammbestand der Ybbstalbahn. Die 009 unterscheidet sich, wie auf diesem Bild gut erkennbar, von den anderen 2095 durch einen veränderten Dachscheinwerfer, den sie nach einem schweren Unfall auf der Bergstrecke erhielt.
Foto: 25. Oktober 1993, Lunz am See, Scan vom DiaVon der Umfahrungsstraße von Lunz am See hatte man einen guten Überblick über die Bahnanlagen, jedoch dürfte der im Vordergrund erkennbare junge Baumbestand die Sicht heute schon merklich einschränken. Neben einem langen Regionalzug mit Buffetwagen sind auch lange Reihen von Güterwagen für den Holztransport erkennbar.
Foto: 12. September 1993, Lunz am See, Scan vom Dia