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Ohne jegliche theoretische Kenntnis von Fotografie unternahm ich mit eingangs erwähnter Kamera meine ersten Fotoausflüge, von deren Ergebnissen wird man hier aber nicht viel zu sehen bekommen. Versprochen! Zur Matura (Abitur, für meine deutschen Leser) erhielt ich 1990 meine erste Spiegelreflexkamera, eine Yashica 108. Die Beschäftigung mit theoretischen Grundlagen aus Büchern und Zeitschriften, sowie der Einsatz von Diafilm brachten rasch erste Resultate, die auch heute noch einer kritischen Betrachtung standhalten.
Ab Mitte der 1990er-Jahre war ich vorzugsweise mit einer Canon EOS 50e unterwegs, eine 50mm-Festbrennweite kam wegen ihrer beachtlichen Lichtstärke und ihrer optischen Qualitäten oft daran zum Einsatz. Jedoch setze ich auch abhängig von der Aufnahmesituation ganz gerne Weitwinkel- oder Telebrennweiten ein. Häufig geäußerte Bedenken, diese würden die Realität "verzerrt" wiedergeben, habe ich eigentlich nicht, es geht mir ohnehin nicht nur um den Aspekt einer technischen Dokumentation, wo diese Bedenken eventuell gerechtfertigt wären. Analog arbeitete ich fast ausschließlich mit dem Kleinbild-Dia als Aufnahmemedium, zum Digitalisieren steht mir ein Nikon-Kleinbildscanner zur Verfügung. Als digitale "Immer dabei"-Kameras fungieren allerlei höherwertige Kompaktkameras, der Erwerb einer Canon EOS 20D im Herbst 2004 hat meinen vollständigen Umstieg auf Digital eingeleitet. Inzwischen ist eine EOS 7D das Werkzeug der Wahl. Die weitere Bearbeitung der Bilder erfolgt mit dem Grafikprogramm the GIMP unter Linux, welches inzwischen fast ausschließlich und für jede Art von Arbeiten am PC zum Einsatz kommt.
Fotografiert wird alles, was vors Objektiv kommt. Ganz besonders, wenn ich mit der Digitalkamera unterwegs
bin, aber auch beim Diafilm darf es schon einmal ein wenig großzügiger sein. Ins Archiv wandern
dann eben nur die besten Aufnahmen. Das darf dann ein technisch einwandfreies Lokomotivportrait Marke
"Typenscheinfoto" natürlich genauso sein, wie das Landschaftspanorama, in dem die Bahn aus dem
Vordergrund zurücktritt, um zu einem Teil eines harmonischen Ganzen zu werden.
Aber auch ein Bild ganz ohne Züge darf sich bei mir mitunter "Eisenbahnfoto" nennen.
Ich zähle mich mit Überzeugung zur offenbar selten gewordenen Spezies der Allrounder.
Allerdings lasse ich schon lange nicht mehr alles kritiklos als "Eisenbahnfotografie" gelten, wo auch
nur ansatzweise ein Schienenfahrzeug zu erkennen ist. Also Bilder, wie die "klassische" Lokomotive ohne Drehgestelle,
da vom Bahnsteig aufgenommen, mit abgeschnittenen Stromabnehmern und im Gegenlicht, und zweifellos ein
zeitgeschichtliches Dokument von unschätzbarem historischen Wert. (Und von denen ich mich trotzdem niemals
leichtfertig trennen würde...)
Ein großer Teil meiner Bahnfotos entsteht streng genommen als Nebenprodukt auf Reisen und Ausflügen, zu denen mich vorzugsweise die Bahn als Verkehrsmittel erster Wahl bringt. Da ich auch keinen privaten PKW besitze (und trotzdem bestens zurecht komme), sind Streckenfotos meist das Ergebnis sorgfältiger Planung von Bahnfahrten, Radtouren oder Mitfahrgelegenheiten. Es mag die Ausbeute an Streckenfotos daher zwar bescheiden sein, aber Masse zu produzieren ist ohnehin nicht mein Begehr. Ich kann mich nur schwer in jene Hobbykollegen hinein versetzen, die unter Mißachtung sämtlicher Verkehrsregeln und mit qualmenden Reifen einen Zug verfolgen, so von Fotostelle zu Fotostelle hetzen, nur um irgendwann eine unerfreuliche Begegnung mit der Behörde zu erleben oder gar von der Feuerwehr aus dem Straßengraben gezogen werden müssen. Das kann doch wirklich keinen Spaß mehr machen, ein Hobby sollte doch eine stressfreie Angelegenheit sein, oder?