http://meine.bahnen.at
In der nordwestlichsten Ecke Niederösterreichs, wo es zu Zeiten des Eisernen Vorhanges selbst in
westlicher Richtung in den "Osten" ging, hat es ein umfangreiches Schmalspurnetz irgendwie
geschafft, bis in die heutige Zeit zu bestehen - ein Schmalspurnetz das auf seine Art etwas besonderes
war:
Auf den Waldviertler Schmalspurbahnen gab es bis Mitte der 1990er-Jahre etwas zu erleben, das
anderswo schon ausgestorben war, nämlich echten Dampfbetrieb abseits von Museumsbahnen und touristischer
Inszenierung. Die Züge waren reguläre Leistungen, für jedermann zum Preis einer ganz normalen
Fahrkarte in Anspruch zu nehmen. Es war allerdings nicht Traditionsbewußtsein oder Nostalgie, was hier
Dampfloks und kaum viel jüngere Dieseloldtimer am aktiven Dienst teilhaben ließ, sondern vielmehr
ein mangelnder Modernisierungswille seitens des Betreibers, stets vor dem Hintergedanken einer baldigen
Betriebseinstellung. Als dann endlich doch ein Umdenken erfolgte, war es eigentlich schon zu spät, die
neuen Triebwagen konnten die verlorene Kundschaft auch nicht mehr zurückholen, die
Individualmotorisierung war schon zu weit fortgeschritten. Seit 2001 existieren die Waldviertler
Schmalspurbahnen dank des Landes Niederösterreich zumindest noch als touristischer Betrieb mit
Museumsbahncharakter.
Das betriebliche Zentrum der Waldviertler Schmalspurbahnen - und ein Wallfahrtsort für Eisenbahnfreunde!
Litschau und Heidenreichstein: Schmale Schienenstränge im uralten Grenzland und ein Wettrennen
Gmünd - Groß Gerungs, die schmalspurige Gebirgsbahn mit Kehrschleifen und Steilrampen in den Bergen aus Granit. Man nennt sie nicht umsonst auch den "Waldviertler Semmering".