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Die Nordäste der Waldviertler Schmalspurbahnen von Gmünd nach Litschau und von Alt Nagelberg
nach Heidenreichstein sind der ältere Teil des Streckennetzes. 1902 eröffnet, brachten sie dem Land
an der Grenze und den Städten Litschau und Heidenreichstein den ersehnten Anschluss an das Schienenetz
und den wirtschaftlichen Aufschwung. 1986 verloren sie aber den Personenverkehr an die Straße, seit
1993 ist die Strecke nach Heidenreichstein eine Museumsbahn des
Waldviertler Schmalspurbahnvereins.
Die Wechselvolle Geschichte dieser liebenswerten Schmalspurbahn, die weniger durch aufwendige Kunstbauten
oder raffinierte Streckenführung, sondern durch ihr idyllisches Umfeld aus dichten Wäldern und
dunklen Teichen gefällt, hätte mit der Einstellung des Güterverkehrs nach Litschau 2001 beinahe
ein Ende gefunden, wenn nicht das Land Niederösterreich auch hier einen Nostalgieverkehr bestellt
hätte.
Zwischen Böhmzeil und Breitensee quert ein Sonderzug des WSV die Brücke über die Lainsitz. Ich verfolgte diesen Zug mit dem Fahrrad und hatte offenbar nicht mehr genug Zeit, die Gegend nach einem geeigneteren Fotostandpunkt zu erforschen. So blieb nur dieser Nachschuss im morgendlichen Gegenlicht.
Foto: 25. September 1993, bei Breitensee, Scan vom DiaIm Jahr darauf war ich wieder mit dem Fahrrad unterwegs, um einen WSV-Sonderzug zu begleiten. Dieses mal erwischte ich ihn an einem abgeernteten Feld nahe der ehemaligen Haltestelle Breitensee.
Foto: 15. August 1994, bei Breitensee, Scan vom DiaElf Jahre später konnten sich Eisenbahnfreunde ein Wochenende lang an den frisch hauptuntersuchten 399.01 und 399.03 auf allen Strecken der Waldviertler Schmalspurbahnen erfreuen. Waren sie am Vortag noch bei strömendem Regen nach Groß Gerungs unterwegs, so konnten sie an diesem Tag ihre Leistung bei strahlendem Sonnenschein unter Beweis stellen.
Foto: 3. Juli 2005, bei Breitensee, Digitalfoto Canon EOS 20DUnmittelbar an der tschechischen Grenze ist der kleine Bahnhof Neu Nagelberg gelegen. Auch in diesem Jahr bestand noch die Zusammenarbeit von ÖBB und WSV und so wartete 399.03 an diesem sonnigen Sommertag hier auf die Weiterfahrt nach Litschau, während die Passagiere bei einer Glashüttenbesichtigung waren.
Foto: 5. August 1995, Neu Nagelberg, Scan vom DiaMan fühlt sich im Waldviertel immer wieder an Skandinavien erinnert, so auch hier zwischen Neu- und Alt-Nagelberg, wo die Strecke neben einem der zahlreichen geheimnisvoll-dunklen Teiche entlang verläuft.
Foto: 3. Juli 2005, Gmünd, Digitalfoto Canon EOS 20DAn der gleichen Stelle erwischte ich Jahre zuvor dieses klassische Waldviertler Doppelgespann. Wie zu Zeiten des Planbetriebes wurden die beiden Sonderzüge mit 399.03 und 298.207 vereint nach Alt-Nagelberg geführt, um von dort an getrennte Wege zu gehen.
Foto: 25. September 1993, vor Alt Nagelberg, Scan vom DiaFrisch von der Hauptuntersuchung zurück ist hier 399.03 im Bahnhof Alt Nagelberg mit einer WSV-Fahrt nach Heidenreichstein zu sehen. Es dürfte sich dabei auch um die letzte HU einer 399 in der Hauptwerkstätte Knittelfeld gehandelt haben.
Foto: 12. Juli 1992, Alt Nagelberg, Scan vom PapierabzugDer Aufenthalt in Alt Nagelberg wird auch genutzt, um unter dem kritischen Blick der Lokmannschaft die Wasservorräte der Dampflok zu ergänzen.
Foto: 5. August 1995, Alt Nagelberg, Scan vom DiaDass auch die Dieseltraktion auf schmaler Spur ihren Charme hat, beweist diese Aufnahme der 2095 012-7 mit ihrer Zweiachsergarnitur im Bahnhof Alt Nagelberg. Sie bringt an diesem Tag den Vormittagszug des planmäßigen Nostalgieverkehrs von Litschau nach Gmünd.
Foto: 27. Juli 2003, Alt Nagelberg, Scan vom DiaDie Parallelausfahrt bei Alt Nagelberg mit zwei Dampflokomotiven zu erleben ist zweifellos etwas ganz Besonderes. Als der WSV dieses Spektakel zum letzten Mal mit der Verbundlokomotive 298.207 inszenierte, nahm auch ich wieder die Verfolgung mit dem Fahrrad auf, die Belohnung für die Strapazen holte ich mir dann auf der Heimfahrt im Buffetwagen.
Foto: 25. September 1993, Alt Nagelberg, Scan vom DiaSeit der Aufnahme eines fahrplanmäßigen Nostalgiebetriebes nach Litschau durch die NÖVOG können an der Verzweigung der Streckenäste wieder regelmäßig zwei Züge angetroffen werden. Hier sind es die 2091.07 des WSV und die ÖBB 2095 012-7.
Foto: 27. Juli 2003, Alt Nagelberg, Scan vom DiaNach ihrer Hauptuntersuchung in Česke Velenice absolvierte die tschechische Mallet U47.001 ihre Probefahrten und danach einige Sonderfahrten auf dem Gmünder Schmalspurnetz. Nach einer traumhaften inszenierten Parallelausfahrt setzt sie nun ihre Tour nach Litschau fort.
Foto: 3. Oktober 1992, Alt Nagelberg, Scan vom PapierabzugVier Jahre nach Einstellung des Planbetriebes auf den Waldviertler Schmalspurbahnen erhielt der litschauer Ast zwischen Alt Nagelberg und Brand eine großzügige Oberbausanierung. Noch ist der Abschnitt aber nicht ganz fertiggestellt, als die runderneuerte 399.01 gegen Litschau dampft.
Foto: 3. Juli 2005, bei Alt Nagelberg, Digitalfoto Canon EOS 20DEin Badeteich zwischen den beiden Streckenästen lädt an sonnigen Sommertagen zu beschaulichem Badevergnügen ein. Wenn aber der Fahrplan einen Zug in der nahen Station Brand ankündigt, kann schon vorkommen, dass sich ein Badegast die Kamera schnappt und sich auf sein Fahrrad schwingt.
Foto: 27. Juli 2003, Brand, Scan vom DiaMit einer mächtigen Rauchfahne passiert 399.03 mit einem Sonderzug des WSV einen Teich bei Gopprechts. (Es dürfte sich auch hier um einen Fotohalt mit Scheinanfahrt gehandelt haben.)
Foto: 5. August 1995, bei Gopprechts, Scan vom DiaAuch zehn Jahre später erfreut sich diese Fotostelle großer Beliebtheit. Diesmal ist ein schon seit langer Zeit nicht mehr hier gesehener Gast, die 399.01 mit einem längeren Zug das Objekt der Begierde.
Foto: 3. Juli 2005, bei Gopprechts, Digitalfoto Canon EOS 20DDieser erste Zug des Tages, der hier in Schönau bei Litschau durchfährt, diente eigentlich nur der Zuführung des Zuges von Gmünd nach Litschau und stand in keinem Fahrplan. Wer sich aber rechtzeitig in Gmünd am Bahnsteig einfand und bereit war, in eine Fahrkarte zu investieren, wurde auch gerne mitgenommen.
Foto: 27. Juli 2003, Schönau bei Litschau, Scan vom DiaDie gleiche Stelle noch einmal, jetzt durcheilt 399.01 die Haltestelle. Durch die Verwendung eines Weitwinkelobjektivs und eines Standortes an der anderen Straßenseite gelang es mir, dieses Motiv zweifellos vorteilhafter abzubilden.
Foto: 3. Juli 2005, Schönau bei Litschau, Digitalfoto Canon EOS 20D2095 012-7 ist im Bahnhof von Litschau, der nördlichsten Stadt Österreichs, angekommen. Bei der Planung des Bahnhofes wurde bereits auf eine Verlängerung der Strecke ins böhmische Neubistritz Rücksicht genommen. Zur Verwirklichung sind diese Pläne aber nie gekommen.
Foto: 27. Juli 2003, Litschau, Scan vom Dia399.01 hat ans andere Ende des Zuges umgesetzt und wartet nun auf die Rückfahrt nach Gmünd. Das Lagerhaus der landwirtschaftlichen Genossenschaft war in besseren Zeiten ein wichtiger Frachtkunde der Bahn.
Foto: 5. August 1995, Litschau, Scan vom DiaNach der Verzweigung der beiden Streckenäste ist 399.03 mit ihrem WSV-Sonderzug auf dem Weg nach Heidenreichstein. Nach Einstellung des Güterverkehrs im Jahr zuvor, waren diese Fahrten eine Zeit lang die einzigen Züge, die diesen Streckenast befuhren.
Foto: 15. August 1994, nach Alt Nagelberg, Scan vom DiaAuf den folgenden Kilometern bis knapp vor Langegg verläuft die Trasse in dichtem Hochwald. Dem Publikum wird hier ganz besonders vor Augen geführt, woher die Region ihrem Namen hat. 399.01 schlängelt sich mit ihrem Sonderzug zwischen den Hochstammfichten hindurch in Richtung Heidenreichstein.
Foto: 3. Juli 2005, vor Langegg, Digitalfoto Canon EOS 20DUnweit der Haltestelle Langegg, wo die Schmalspurstrecke aus dem Wald heraus in offeneres Gelände übergeht, trägt eine kleine Ansammlung von Häusern den Namen "Mexiko". 100.13 ist hier um die Mittagszeit mit einem Zug nach Alt Nagelberg unterwegs.
Foto: 8. Juli 2006, bei Langegg, Digitalfoto Canon Powershot A80Nach einigen Kilometern verläßt die Bahn wieder die Wälder und kommt in offeneres Gelände. Langegg, die nächste Haltestelle, ist umgeben von Äckern und Wiesen.
Foto: 3. Juli 2005, Langegg, Digitalfoto Canon EOS 20DAn dieser Stelle hat es sich in der Fachliteratur eingebürgert zu erwähnen, dass die Station Aalfang über Jahrzehnte hinweg das österreichische Bahnhofsverzeichnis anführte. Ich betrachte diese Information hiermit als nachgereicht und ergänze noch den Hinweis, dass zur Zeit Abfaltersbach diese Spitzenposition inne hat.
Foto: 27. Juli 2003, Aalfang, Scan vom DiaDieses ungewöhnliche Gespann wurde nahe Heidenreichstein festgehalten. Da die mit einem Schlepptender versehene Industriebahnlok 100.13 zur Fahrzeugparade nach Alt Nagelberg überstellt werden sollte, wurde sie kurzerhand hinten an den an den Zug gehängt.
Foto: 3. Juli 2005, bei Heidenreichstein, Digitalfoto Canon EOS 20DKurz vor Heidenreichstein inszeniert das Lokpersonal der 399.03 eine Scheinanfahrt mit viel schwarzem Rauch. Erfahrene Dampflokkenner werden jedoch kritsch anmerken, dass dazu eigentlich kein wirklicher Anlass bestünde.
Foto: 25. September 1993, bei Heidenreichstein, Scan vom DiaMeine Mitfahrt auf dem Führerstand der 2091.07 - es ist übrigens erstaunlich, wieviele Personen dort Platz finden - endete wenige Meter vor dem Bahnhof Heidenreichstein. Ich nutzte den kurzen Halt, um nach vorne zu laufen und das Ritual der Sicherung der Eisenbahnkreuzung festzuhalten.
Foto: 27. Juli 2003, Heidenreichstein, Scan vom DiaDer Bahnhof Heidenreichstein ist Endstaton dieses Streckenastes und heute das betriebliche Zentrum der Museumsbahn. 2091.07 wurde soeben von ihren Wagen abgekuppelt und zum Umsetzen vorfahren. Der vierachsige Reisezugwagen beim Bahnhofsgebäude ist ein Umbau aus einem Beiwagen der Wiener Lokalbahnen.
Foto: 27. Juli 2003, Heidenreichstein, Scan vom Dia399.03 ist zum Umsetzen an den Gleisabschluss vorgefahren. Das Heizhaus ist heute die Heimat der WSV-Lokomotiven, allerdings hat sich das Gelände inzwischen merklich verändert. So wurde auf der Wiese links im Bild ein hölzerner Geräteschuppen errichtet.
Foto: August 1993, Heidenreichstein, Scan vom DiaEin klein wenig wie eine zu groß geratene Gartenbahnlokomotive wirkt die ehemalige Industriebahnlok 100.13 des WSV, die in Rumänien mit einem Schlepptender ausgestattet wurde. Hier steht sie vor dem oben erwähnten hölzernen Geräteschuppen, einem späteren Zubau.
Foto: 3. Juli 2005, Heidenreichstein, Digitalfoto Canon EOS 20D