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In Lunz am See treffen wir auf die "andere Ybbstalbahn", die ehemalige Bergstrecke über den Pfaffenschlag nach Kienberg-Gaming. Der großen Einstellungswelle des Jahres 1988, die in Niederösterreich ganze Regionen vom Bahnnetz trennte, fiel auch die landschaftlich reizvolle Bergstrecke der Ybbstalbahn zum Opfer. Es ist den Aktivisten der Österreichischen Gesellschaft für Lokalbahnen ÖGLB zu verdanken, dass auch heute noch Züge über die fragilen Trestleworkbrücken in den Wäldern "links vom Ötscher" dampfen. 1990, zur Niederöstereichischen Landesaustellung in der Kartause Gaming, nahmen die Niederösterreichische Lokalbahnen Betriebsges.m.b.H. NÖLB als Betriebsführer den Verkehr auf der 17,4km langen Strecke als Museumsbahn wieder auf.
Der Bahnhof Kienberg-Gaming, die ehemalige Endstation der Ybbstalbahn und für die ÖBB heute nur noch eine unbesetzte Haltestelle, ist der Ausgangspunkt und das betriebliche Zentrum der Museumsbahn Ybbsthalbahn-Bergstrecke. Seit 2001 trägt die leistungsstarke Verbundlok Uv.1 (ÖBB 298.205) die Hauptlast des Verkehrs.
Foto: 7. Juli 2001, Kienberg-Gaming, Digitalfoto Nikon Coolpix990An einem Sommermorgen im Jahr 1996 fährt die NÖLB U.1 (ÖBB 298.51) aus dem Heizhaus. Die Lok hat ihren Kobelschornstein, den sie zu Beginn ihrer Museumslaufbahn erhielt, wieder verloren. Das Heizhausensemble präsentierte sich zu diesem Zeitpunkt noch in seinem ursprünglichen Zustand ohne die umfangreichen späteren Zubauten.
Foto: 20. Juli 1996, Kienberg-Gaming, Scan vom DiaBeim Heizhausfest 2005 konnte die Steyrtalbahnlok "Molln" (ÖBB 298.104) wegen Fristablaufs nur noch kalt auf der bekannten Vierschienen-Drehscheibe präsentiert werden. Drei Wochen vorher gab sie ein leider total verregnetes Wochenende lang noch einige Abschiedsvorstellungen auf der Museumsbahn.
Foto: 28. Mai 2005, Kienberg-Gaming, Digitalfoto Canon EOS 20DWährend die dieselelektrische 2093.01 in der Heizhauszufahrt auf ihre nächste Ausfahrt wartet, wird Uv.1 händisch bekohlt. Bemerkenswert ist der alte Normalspurwaggon, der viele Jahre als Kohlenlager diente und inzwischen durch einen gemauerten Kohlenbunker ersetzt wurde.
Foto: 28. Mai 2005, Kienberg-Gaming, Digitalfoto Canon EOS 20DIn den frühen Jahren des Museumsbahnbetriebes mußten sich die beiden Dampflokomotiven mit einem Stand des Heizhauses begnügen. Seit 2005 ist das Heizhaus aber nicht nur komplett in der Hand der Schmalspurbahn, es wurde auch noch vergrößert und bietet nun allen Dampflokomotiven einen großzügig bemessenen Unterstand.
Foto: 12. September 1993, Kienberg-Gaming, Scan vom Dia1997 erfuhr der Bahnhof Kienberg-Gaming eine bedeutende Erweiterung. Anschließend an den Wasserturm wurde eine dreigleisige Fahrzeughalle errichtet, die den Diesellokomotiven und Waggons ganzjährig Schutz vor Wind und Wetter bietet - und auch den Gästen des alljährlichen stattfindenden Kienberger Heizhausfestes!
Foto: 7. Juli 2001, Kienberg-Gaming, Digitalfoto Nikon Coolpix990Auch die Dieselloks, oder genauer dieselelektrischen Loks der Ybbsthalbahn verdienen Beachtung! Das Einzelstück 2093.01 ist ein bemerkenswertes Ybbstalbahn-Urgestein und war zuletzt bei den ÖBB auf dem Netz der Mariazellerbahn mit Hilfsdiensten im Einsatz. Die kleine 2190.01 leistet immer wieder wertvolle Dienste wenn Bedarf an kürzesten Zügen besteht.
Foto: 1. Juni 2002, Kienberg-Gaming, Scan vom DiaEin gut besetzter Sonderzug anläßlich des Kienberger Heizhausfestes 2002 verläßt unter eindrucksvoller Rauchentwicklung den Bahnhof Kienberg-Gaming. Die Länge des Zuges machte zur Freude des Publikums die "Molln" als Vorspann vor der Uv.1 notwendig.
Foto: 1. Juni 2002, Kienberg-Gaming, Scan vom DiaEin kurzes Stück weiter quert die Bahn den Pockaubach und die Landesstraße nach Gresten. Just in dem Moment, als der Zug die Brücke quert, taucht, offenbar einem ungeschriebenem Naturgesetz folgend, auch schon ein Straßenfahrzeug auf. Wäre es doch nur einmal der so perfekt passende alte Steyr-Traktor...
Foto: 28. Mai 2005, Gaming, Digitalfoto Canon EOS 20DMit der Eröffnung der Ybbstalbahn erhielt die Marktgemeinde Gaming eine ortsnahe Station am Hang etwas oberhalb des Ortszentrums. Als Uv.1 mit ihrem Zug hier eilig durchfuhr, hatten sich die Gaminger aber schon längst wieder daran gewöhnt, den weiteren Weg zum Bahnhof in Kienberg zurücklegen zu müssen.
Foto: 28. Mai 2005, Gaming, Digitalfoto Canon EOS 20DGroßer Beliebtheit erfreuten sich beim Kienberger Bahnhofsfest 2005 die Draisinenfahrten hinauf zur Haltestelle Gaming. Nach Fahrt des letzten Zuges des Tages wurde die Draisine daher noch einmal mit mehreren Eisenbahnfreunden auf die Strecke geschickt und hier vor dem stationsgebäude fotogen aufgestellt.
Foto: 28. Mai 2005, Gaming, Digitalfoto Canon EOS 20DNach einer Ausholzungsaktion zu der sich dankenswerterweise zahlreiche Freiwillige, unter ihnen auch der Verfasser dieser Zeilen, gemeldet hatten, ist nun wieder dieses Motiv oberhalb der Kartause Gaming möglich. Uv.1 bringt den Zug bergwärts und auch die Fahrgäste dürften nun viel Freude an der Aussicht auf die Kartause haben.
Foto: 19. August 2007, Gaming, Digitalfoto Canon Powershot A80Am verregneten Abschiedswochenende der "Molln" kam oberhalb von Gaming auch ein wenig Waldbahnstimmung auf. Als einige auf die Gleise herabgefallene Äste weggeräumt werden mußten, wurde diese Gelegenheit spontan zu einem recht stimmungsvollen Fotohalt genutzt.
Foto: 5. Mai 2005, Gaming, Digitalfoto Canon EOS 20DDie mit Abstand bekanntesten Wahrzeichen der Bergstrecke sind die beiden filigran wirkenden Trestleworkbrücken, die in Österreich sonst nur auf der Stubaitalbahn in Tirol anzutreffen sind. Die Gastlokomotive von der Steyrtalbahn 298.102 quert mit ihrem Dreiwagen-Zug zum ersten mal unter großer Aufmerksamkeit der Fotografen die Hühnernestgrabenbrücke.
Foto: 9. Juni 2007, Hühnernestgrabenbrücke, Digitalfoto Canon EOS 20DEine etwas ungewöhnliche Komposition in grün wurde beim Heizhausfest 2002 in Betrieb gesetzt. Ein Fotopendelzug zur frisch sanierten Hühnernestgrabenbrücke mit 2093.01 erhielt mangels Umsetzmöglichkeit in diesem Streckenteil die 2190.01 als "Schiebelok".
Foto: 1. Juni 2002, Hühnernestgrabenbrücke, Scan vom DiaaUnter wachsamen Blicken setzt sich die Steyrtalbahnlok wieder in Bewegung. Bei der Hühnernestgrabenbrücke wurde eine Betriebshaltestelle eingerichtet, an der die Dampflokomotiven bei Bedarf auch Wasser aus einem Tank fassen können.
Foto: 9. Juni 2007, Hühnernestgrabenbrücke, Digitalfoto Canon EOS 20DKurz darauf folgt mit der Wetterbachbrücke die zweite, etwas kürzere der beiden Trestleworkbrücken. Die U.1, die in den Neunzigerjahren die Hauptlast der Dampftraktion trug, war an diesem Tag, vermutlich um ein verstorbenes Vereinsmitglied zu ehren, mit einer schwarzen Schleife an der Rauchkammertür versehen.
Foto: 20. Juli 1996, Wetterbachbrücke, Scan vom DiaBis unter die Brücke führt ein Pfad von der Straße hinein. Der Weg hinauf ist aber eine alpinistische Herausforderung. Die Mühen des Aufstieges wurden hier jedoch mit einer Postkartenansicht des Zuges auf dem Viadukt belohnt.
Foto: 9. Juni 2007, Wetterbachbrücke, Digitalfoto Canon EOS 20DNach der Einstellung des Planbetriebs gab es allerlei Überlegungen, was man mit der Bahntrasse anstellen sollte, so war auch die Nutzung als Radweg im Gespräch. Bei einer Maximalsteigung von 34,4‰ zwischen Gaming und Pfaffenschlag wäre das wohl eher eine Mountainbikestrecke geworden...
Foto: 14. Juni 1998, Wetterbachbrücke, Scan vom FarbnegativErst kurz vor dem Scheitelpunkt bei Pfaffenschlag kommt die Strecke wieder in offeneres Gelände. Reine Landschaft ohne Beiwerk, und kein Fahrzeug auf der Straße gibt hier einen Anhaltspunkt, den Zeitpunkt der Aufnahme exakt zu bestimmen.
Foto: 28. Mai 2005, Pfaffenschlag, Digitalfoto Canon EOS 20DZwischen dem Güterwegübergang und der ersten Weiche des Bahnhofes Pfaffenschlag liegt der Scheitelpunkt der Ybbstalbahn. Mit 699 Metern Seehöhe ist damit der höchste Punkt im Netz der Ybbstalbahn erreicht.
Foto: 21. Juni 2003, Pfaffenschlag, Scan vom DiaIm höchst gelegenen Bahnhof der Ybbstalbahn hat ein Zug mit der U.1 Halt gemacht, um Wasser zu fassen. Die Fahrgäste nutzen die Gelegenheit, ein Foto des Zuges zu machen, oder sich ein wenig die Beine zu vertreten.
Foto: 13. Juli 1991, Pfaffenschlag, Scan vom FarbnegativNach der langen Bergfahrt ist es notwendig, die Wasservorräte der Dampfloks zu ergänzen. Da die Verdieselung der Ybbstalbahn schon um 1962 erfolgte, war in Pfaffenschlag kein Wasserkran mehr vorhanden. Dieser wurde von der ÖGLB für den Museusbahnbetrieb neu errichtet.
Foto: 1. Juni 2002, Pfaffenschlag, Scan vom DiaUrsprünglich war der Bahnhof Pfaffenschlag mit drei Gleisen aussgestattet und zu Zeiten des Dampfbetriebes fanden regelmäßig Kreuzungen statt. Da das dritte Gleis später abgetragen wurde, mußten bis zum Wiederaufbau durch die ÖGLB im Jahr 2004 Zugkreuzungen auch auf der Museumsbahn auf dem Ladegleis abgewickelt werden.
Foto: 21. Juni 2003, Pfaffenschlag, Scan vom DiaNur wenige Fahrgäste waren zugegen, als die "Molln" bei einer ihrer letzten Ausfahrten in Pfaffenschlag Wasser nahm. Ich nutzte daher noch einmal die Gelegenheit, die Lokomotive in dem stimmungsvollen Bahnhofsensemble ohne größere Menschenansammlung abzubilden.
Foto: 5. Mai 2005, Pfaffenschlag, Digitalfoto Canon EOS 20DNachdem 2093.01 die Vorbeifahrt des Planzuges auf dem Ladegleis in Pfaffenschlag abgewartet hat (siehe zwei Bilder oberhalb), setzt sie nun ihre Fahrt mit dem Unkrautvernichtungswagen in Richtung Holzapfel fort. Auch auf einer Museumsbahn ist allerlei Grünzeug, das auf den Gleisen nichts verloren hat, ein zu bekämpfendes Problem.
Foto: 21. Juni 2003, bei Pfaffenschlag, Scan vom DiaHinter Pfaffenschlag bilden die dichten Wälder des Mostviertels eine grüne Kulisse für den gemütlich herandampfenden Zug mit 298.102
Foto: 9. Juni 2007, Pfaffenschlag, Digitalfoto Canon EOS 20DAn wenigen Punkten ist die Strecke auch von der Straße her einsehbar, so wie hier bei Bodingbach, wo die Trasse beim Bau der Bahn aus dem Felsen herausgearbeitet werden mußte.
Foto: 28. Mai 2005, bei Bodingbach, Digitalfoto Canon EOS 20DDie Bergstrecke der Ybbstalbahn hat zwar keine Tunnel, ist aber für ihre zahlreichen zum Teil recht tiefen Einschnitte im Fels bekannt. Hier ist Uv.1 zwischen Pfaffenschlag und Holzapfel unterwegs. Die Wiese die als Fotostandpunkt gewählt wurde, wird allerdings durch einen aufgeforsteten Jungwald bald zugewachsen sein.
Foto: 7. Juli 2001, Südrampe, Scan vom DiaWo das Gelände besonders steil ist und nur wenig Platz für die Bahntrasse vorhanden war, mußten massive Stützmauern als Unterbau errichtet werden. Auf einer solchen von der Straße gut einsehbaren oberhalb von Holzapfel ist Uv.1 bergwärts in Richtung Pfaffenschlag unterwegs.
Foto: 28. Mai 2005, Südrampe, Digitalfoto Canon EOS 20DEine möglichst ursprüngliche bäuerliche Architektur bietet immer wieder einen besonders malerischen Bestandteil von Lokalbahn-Fotomotiven. Kurz vor Pfaffenschlag führt die Bahntrasse an einem sehr schön erhaltenen Stadel vorbei.
Foto: 28. Mai 2005, Holzapfel, Digitalfoto Canon EOS 20DUnter starker Rauchentwicklung nähert sich Uv.1 mit fünf Wagen auf ihrer Fahrt nach Kienberg-Gaming der Haltestelle Holzapfel. Die Haltestelle wurde seinerzeit nach einem heute nicht mehr bestehendem Wirtshaus benannt.
Foto: 7. Juli 2001, Holzapfel, Scan vom DiaEng schmiegt sich die Bahntrasse an die Felswand hinter den ersten Häusern von Lunz am See. Da an diesem Nachmittag der Dauerregen die Ausflugsgäste ausbleiben lies, entschloss man sich, an Stelle eines Dampfzuges mit der Molln nur einen Kurzzug bestehend aus 2091.01 und dem Buffetwagen auf die Strecke zu schicken.
Foto: 5. Mai 2005, Lunz am See, Digitalfoto Canon EOS 20DKurz vor Lunz am See quert die Bahn auf dem letzten größeren Brückenbauwerk den Bodingbach. Bei einem meiner ersten Besuche begegnete ich dort der U1 mit einem Dreiwagen-Zug auf Bergfahrt.
Foto: 13. Juli 1991, Lunz am See, Scan vom Farbnegativ14 Jahre und mehrere Versuche später, diese Brücke auch von der Straße aus abzulichten, waren meine Bemühungen endlich vom Erfolg gekrönt. Es war endlich einmal nicht, wie stets zuvor, im allerletzten Moment noch ein Auto ins Bild gefahren!
Foto: 28. Mai 2005, Lunz am See, Digitalfoto Canon EOS 20DBeim Bau der Umfahrungsstraße von Lunz am See gingen zwar einige Fotomotive verloren, zugleich bietet die Brücke aber einen guten Blick auf die Bergstrecke in Richtung Pfaffenschlag. Die U1 hat mit ihrem Dreiwagenzug nach Lunz nur noch wenige Meter zur�ckzulegen.
Foto: 12. September 1993, Lunz am See, Scan vom DiaUnweit des bekannten Lunzer Amonhauses befand sich zur Zeit meines ersten Besuches auf der Ybbstalbahn noch ein Gasthof mit schattigem Garten, in dem manch gepflegtes Bier geflossen sein mag. Als diese Aufnahme entstand, dürfte dieser aber, so wie inzwischen auch andere Lunzer Gastronomiebetriebe, leider schon Geschichte gewesen sein.
Foto: 13. Juli 1991, Lunz am See, Scan vom FarbnegativDie Stopptafeln an der Straßenkreuzung beim Bahnhof Lunz am See m�ssen ausserhalb der Betriebszeiten der Museumsbahn weggedreht werden, um die bedauernswerten Motorisierten nicht zu einen unnötigen Halt zu zwingen. Die Molln hatte hier bei einer ihrer letzten Fahrten aber selbstverständlich Vorfahrt.
Foto: 5. Mai 2005, Lunz am See, Digitalfoto Canon EOS 20DDer bestens besetzte Sonderzug vom Kienberger Bahnhofsfest, geführt von der Molln und Uv.1, ist im Bahnhof Lunz am See angekommen. Die Nutzung des Bahnhofes der Bundesbahnen durch die NÖLB ist in einem umfangreichen Vertragswerk geregelt.
Foto: 1. Juni 2002, Lunz am See, Scan vom DiaLunz am See hat zwar kein eigenes Heizhaus, aber dafür hat die Bahnmeisterei eine hölzerne Remise für ihre Fahrzeuge. Uv.1 setzt soeben um und wird in Kürze wieder nach Kienberg-Gaming zurück fahren.
Foto: 7. Juli 2001, Kienberg-Gaming, Digitalfoto Nikon Coolpix990